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Karl Bohmhammel(*07.03.1915, 02.08.2002) zum 100.Geburtstag


Vor 100 Jahren, am 7. März 1915 wurde Karl Bohmhammel in Berlin geboren. Er durfte eine recht unbeschwerte Kindheit zusammen mit seiner Schwester erleben. Der Vater hatte eine gesicherte Stellung bei der Polizei, die Mutter war Hausfrau. Durch atheistische Erziehung hatte er – für damalige Zeiten ungewöhnlich – mit 14 Jahren Jugendweihe. Von 1930 bis 1934 erlernte er den Beruf eines Maschinenbau-Schlossers. Anschließend folgte der damals übliche Arbeitsdienst, dann der Dienst bei der Wehrmacht.
Danach, etwa 1938, lernte er Irmgard Peter kennen. Sie wurde 1919 als das vierte von insgesamt fünf Kindern der Eheleute Franz und Anna Peter geboren. Anna Peter wurde 1921 mit ihren damals vier Kindern versiegelt. Es war nicht leicht für einen atheistisch erzogenen jungen Mann damit klarzukommen, dass seine Freundin ihren Glauben sehr ernst nahm. Schließlich aber akzeptierte er, dass der Glaube für sie offenbar wichtig war. Im Dezember 1939 haben sich beide verlobt.
Der Krieg hatte es mit sich gebracht, dass er schon bald an die Front eingezogen wurde.
Die Hochzeit hatte dann mitten im Krieg am 14.02.1942 stattgefunden. Als dann seine Tochter 1944 geboren wurde, ist immer mehr der Wunsch gereift, selbst auch ein Gotteskind zu werden.
So hat zu Weihnachten 1944 die Versiegelung stattgefunden, allerdings ohne dass er vorher
jemals getauft wurde! Das wurde erst 1954 vom Bez.-Alt. Lilge bemerkt und dann nachgeholt  - sicherlich ein Kuriosum! Nach englischer Kriegsgefangenschaft hat er ab 1946 als Kraftfahrer gearbeitet. Diese Arbeit brachte mit sich, oftmals nicht in die Gottesdienste gehen zu können.
Sein Vorsteher, der Hirte Klüß, sagte ihm, dass das nicht gut sei und er sich doch andere Arbeit suchen möge. Erst nach einigen Glaubenserlebnissen und letztlich auch der Einsicht, dass es für seinen Glauben und für seine Familie besser wäre, andere Arbeit zu suchen, bekam er ein Angebot, in der Verwaltung der BVG zu arbeiten. Das war im Frühjahr 1952 und am 20.11. desselben Jahres kam er in das Unterdiakonenamt für die Gemeinde Berlin-Köpenick. Nur zwei Jahre später wurde er von Bez.-Ap. Landgraf in das Priesteramt gesetzt und war für den Priesterbezirk Rahnsdorf zuständig. Aus dieser Zeit hat er oft berichtet. Rahnsdorf war eine Nebengemeinde von Köpenick,
es war eine kleine, sehr familiäre Gemeinde.
Anfang April 1957 hat der Bez.-Alt. Lilge ihm eröffnet, dass er künftig der Gemeinde Berlin-Adlershof als Vorsteher dienen sollte. Das hat ihn nicht begeistert. Diese Gemeinde kannte er doch gar nicht! Er hat aber den Auftrag seines Bezirksapostels angenommen und so wurde er am 25.04.1957 als Vorsteher und Gemeindeevangelist durch Bez.-Ap. Schmidt eingesetzt. Es folgte eine nicht ganz einfache Zeit für ihn, aber der liebe Gott hat Gnade geschenkt und seinem Knecht zur Seite gestanden.

Bis zum Erreichen der Altersgrenze hat er seinen Auftrag treu erfüllt und 23 Jahre der Gemeinde als Vorsteher gedient. Was in dieser Zeit alles er- und durchlebt wurde, weiß in allen Einzelheiten nur der liebe Gott! Am  13.07.1980 konnte er in den wohlverdienten Ruhestand treten. Als neuer Vorsteher wurde der Pr. Przybylka eingesetzt. Damit war ein Nachfolger da, den er herangezogen hatte.
Am 14.02.1992 begingen unser Ev. i. R. und seine Frau noch das Fest der Goldenen Hochzeit. Seine liebe Frau ist am 15.12.1994 heimgegangen. Er war da auch schon gesundheitlich sehr angeschlagen. Anfang Januar 1997 bekam er dann einen großen Schlaganfall, von dem er sich nicht mehr erholte. Am 02.08.2002 nun war die ca. 5 ½ jährige Leidenszeit zu Ende. Er durfte endlich heimziehen.
Nun, an seinem 100.Geburtstag denken wir gerne an ihn zurück und freuen uns auf ein Wiedersehen.
BB 07.03.2015

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Karl Bohmhammel, Fritz Tornow und Bernd Bohmhammel

unten: Amtsträger 1980